Bei der Verarbeitung ist Vorsicht geboten, da Wachs sehr heiß ist (Verbrennungsgefahr) und ihr euch mit Tropfen schwierig zu entfernende Wachsflecken machen könnt. Seid also konzentriert und vorsichtig bei der Arbeit.
Dochte herstellen
Dochte könnt ihr ganz leicht mit Wollresten aus Baumwolle, Schnüren oder Paketband herstellen. Es sollte sich dabei allerdings nicht um ein synthetisch hergestelltes Band handeln.
Tipp: Wenn ihr euch nicht sicher seid, macht den Feuertest: Zündet das Band über dem Waschbecken mit einem Feuerzeug an. Brennt es normal ab, ist es ein natürlicher Stoff (perfekt für Dochte). Schmilzt es, ist ein synthetischer Stoff enthalten (nicht geeignet für Dochte, da sie giftige Gase beim Abbrennen verströmen).
Aus dem Band durch verzwirbeln eine Kordel herstellen oder das Band flechten. Je dicker die Kerze ist, umso dicker muss der Docht sein. Der Docht sollte auch um einiges länger sein, als die tatsächliche Länge der Kerze. Ihr könnt natürlich auch fertige Dochte im Bastelladen kaufen.
Die Spitze des Dochtes kurz in geschmolzenes Wachs tauchen.
Kerzen gießen
Zuerst bereite ich mir das Füllmaterial vor: Dazu eignen sich z.B. ausgewaschene Joghurtbecher. Es sollten Behältnisse sein, die man mit einer Schere leicht aufschneiden kann.
In den Boden der Becher mache ich ein Loch. Das geht am besten, indem ich eine dicke Nadel über einer Flamme erhitze und das Loch "einschmelze" oder mit einem anderen dünnen spitzen Gegenstand einsteche.
In das Loch schiebe ich den Docht und lasse einen kleinen Teil des Dochtes am Boden heraus stehen (gewachste Dochtspitze). Den Becher nun auf ein Stück Zeitungs- oder Küchenpapier stellen.
Auf den Rand des Bechers lecke ich einen Holzspieß und wickle den Docht so herum, dass er in der Mitte des Bechers nach oben gespannt ist.
Um das Wachs zu schmelzen, benutze ich einen alten beschichteten Topf, den ich extra für diese Zwecke aufgehoben habe. Nun das Wachs im Wasserbad schmelzen (alten Topf in größeren Topf mit heißen Wasser stellen) oder den Topf direkt bei kleiner Hitze auf dem Herd schmelzen lassen.
Achtung! Wachs niemals in der Mikrowelle oder bei hoher Temperatur schmelzen!
Mit einem alten Löffel etwas geschmolzenen Wachs auf die Einstichstelle bzw. den Becherboden geben und kurz trocknen lassen, so dass es versiegelt ist und kein Wachs heraus laufen kann.
Wenn der Docht gut am Becher befestigt ist, kann man das heiße Wachs vorsichtig einfüllen. Falls ihr unterschiedliche Farbschichten in eurer Kerze haben wollt, erste Farbe einfüllen, Wachs fest werden lassen, zweite Farbe einfüllen, usw.
Das Aushärten nimmt einige Zeit in Anspruch. Ihr könnt die Kerzen also über Nacht einfach so stehen lassen.
Nach dem Trocknen werdet ihr bemerken, dass sich die Wachsmasse in der Mitte zusammen gezogen hat und ein Loch bildet. Nun heißt es, noch mal etwas Wachs schmelzen, Loch auffüllen und wieder über Nacht stehen lassen.
Tipp: Beim ersten Gießen etwas Wachs übrig lassen, um am nächsten Tag die Löcher auffüllen zu können.
Wenn der Wachs richtig ausgehärtet ist, könnt ihr den Becher vorsichtig aufschneiden und euer Werk bewundern.
Tafelkerzen herstellen
Lange Tafelkerzen herzustellen, macht ebenso Spaß, erfordert aber einige Geduld. Hierzu benötigt ihr ein sehr langes, dünnes Gefäß, z.B. ein dickwandiges hohes Einmachglas oder eine Dose von Würstchen.
Das Wachs ins Gefäß geben und im Wasserbad schmelzen. Einen Docht herstellen, der ca. die Länge des Gefäßes hat. Nun den Docht immer wieder in das Wachs eintauchen. Dabei nach dem Eintauchen das anhaftende Wachs kurz antrocknen lassen. Diesen Vorgang immer wiederholen und darauf achten, dass der Docht beim Eintauchen den Boden des Gefäßes nicht berührt, damit die Kerze schön gerade wird.
Die Kerze nun so lange eintauchen, bis die Kerze die gewünschte Dicke erreicht hat. Zum vollständigen Aushärten die Kerze am Docht mit einer Klammer aufhängen.
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